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Alle anzeigenSag mir, wo du lebst, und ich sage dir, wer du bist! Die neue Dauerausstellung des Schweizerischen Nationalmuseums – Château de Prangins, Décors. Meisterwerke aus den Sammlungen, lädt die Besucherinnen und Besucher ein, Häuser- und Wohnungstüren aufzustossen und anhand von Interieurs die Lebensstile, den Geschmack und die Beschäftigungen der Menschen in der Romandie von der Aufklärung bis ins 20. Jahrhundert zu entdecken. Ein spannender Rundgang in sieben Etappen ab dem 27. August 2023. Die Vernissage findet am Samstag, 26. August, ab 18.30 Uhr statt.
«Interieurs vermitteln eine Vorstellung vom Leben der Menschen, die darin gewohnt haben», erklärt Helen Bieri Thomson, Geschäftsführerin und Kuratorin der Ausstellung. «Solche Interieurs gehören praktisch zur DNA des Schweizerischen Nationalmuseums, das seit seiner Gründung im Jahr 1898 Innenausstattungen sammelt. Und tatsächlich widerspiegeln sie vielfältige Identitäten und Realitäten unseres Landes.» Über dieses Abenteuer wird auch im Film Die Nation dokumentiert, der am Ende der Ausstellung zu sehen ist, berichtet.
«Dieses Jahr feiert der Westschweizer Standort des Schweizerischen Nationalmuseums sein 25-jähriges Jubiläum», erinnert Helen Bieri Thomson. «Wir wollten daher Westschweizer Interieurs präsentieren und aussergewöhnliche Stücke und Objekte ausstellen, die unerwartete Geschichten erzählen.»
Zu Beginn des Rundgangs tauchen die Besucherinnen und Besucher ein in einen eklektischen Schmelztiegel des Schweizer Designs. Hier findet sich etwa eine futuristisch anmutende Lampe von Mario Botta neben einer Stabelle, einem typischen Möbel des Schweizer Kunsthandwerks.
Anschliessend präsentiert sich dem Auge ein für ganz Europa seltenes Juwel: die Bühnenbilder des Privattheaters von Schloss Hauteville aus dem Jahr 1777. Dank einer immersiven Multimedia-Installation kann das Publikum der Aufführung einer Komödie aus dem 18. Jahrhundert, Le médecin suisse allemand, beiwohnen, in Szene gesetzt von Schauspielerinnen und Schauspielern des Théâtre de Carouge.
Der nächste Saal, «Luxus auf dem Bauernhof», zeigt eine bemalte Papiertapete mit Motiven aus den Metamorphosen von Ovid – eine Dekoration, die dem Tuilerien-Palast würdig gewesen wäre. Erstaunlicherweise zierte sie jedoch ab den 1790er-Jahren die Wände eines Landhauses im Berner Jura. Vor diesem passenden Hintergrund kann man die Erzählungen von Ovid anhören.
Der nachfolgende Saal überrascht mit einer ganz anderen Atmosphäre: «Ermittlung zur Inneneinrichtung» nimmt die Fotografien des Kriminalisten Rodolphe Archibald Reiss und seiner Nachfolger zwischen 1900 und 1930 unter die Lupe. Die hier festgehaltenen Tatorte bieten seltene Einblicke in die Lebensumstände der ärmeren Bevölkerungsschichten im Kanton Waadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im «Salon bourgeois» entdecken die Besucherinnen und Besucher Möbelstücke, die im 19. Jahrhundert in Yverdon von einem innovativen Schreiner angefertigt wurden. Seine Techniken bieten einen Vorgeschmack auf die spätere Serienfertigung. Hier kann man einen Stuhl zusammenbauen oder auseinandernehmen, und man kann Holzelemente – geschnitzt, gedrechselt, mit Einlegearbeiten – in die Hand nehmen.
Den krönenden Abschluss der Ausstellung bildet ein in der Schweiz einzigartiges Werk: ein monumentales Ensemble aus Tropenholz, mit Holztäfelungen, Wandleuchtern und einem Gemälde. Der als Arbeitszimmer genutzte Vorläufer des Art-Déco-Stils wurde vom Architekten Alphonse Laverrière entworfen und 1922 für die erste Nationale Ausstellung angewandter Kunst angefertigt.
Die Ausstellung ist ab 27. August im Château de Prangins zu sehen. Öffentliche Vernissage: Samstag, 26. August, 18.30 Uhr, Eintritt frei.
Leiterin Kommunikation, Marketing und Fundraising