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Voltaire, Jacques Necker, Joseph Bonaparte, Katharine McCormick, Bernie Cornfeld: Berühmte Persönlichkeiten, die einst im Château de Prangins wohnten oder zumindest einige Zeit auf dem Schloss verbrachten. Im langen Gang im ersten Stock überraschen die Geister dieser ehemaligen Schlossbewohnerinnen und -bewohner nun das Publikum mit ihren Geschichten.
Ursprünglich diente die Galerie eines Schlosses dazu, einzelne Gebäudeflügel miteinander zu verbinden. Es handelte sich also um einen Übergang zwischen verschiedenen Räumen. Da dieser Gang oft relativ gross war, wurde er de facto zu einem Ort, an dem man sich die Beine vertreten und bei schlechtem Wetter ein paar Schritte gehen konnte. Als unumgänglicher Durchgangsort eignete er sich überdies zum Aufhängen von Familienportraits, die somit alle Bewohnerinnen und Bewohner bestaunen konnten. Diesen früheren Zwecken werden nun auch in der neuen Portrait-Galerie Rechnung getragen, jedoch mit einem zeitgenössischen Ansatz: Durch das Heraufbeschwören unterschiedlicher Figuren aus der Vergangenheit werden Geist und Seele des Schlosses wiederbelebt – bestehend aus all jenen, die in Prangins gewohnt und hier studiert, geträumt, geweint, ihre Schriften verfasst oder ihrer Sammlerleidenschaft gefrönt haben.
In einer spannenden interaktiven Inszenierung entdecken die Besucherinnen und Besucher Leben und Geschichten der Persönlichkeiten: von den Verhütungsmitteln, die auf Initiative der Biologin, Philanthropin und Feministin Katharine McCormick über Europa in die USA geschmuggelt wurden, über den Crash von Investors Overseas Services und den Aufsehen erregenden Gerichtsprozess des Financiers Bernie Cornfeld bis zur Rolle von Necker, dem Generaldirektor der Finanzen von Louis XVI., bei der Eröffnung der Generalstände am 5. Mai 1798.
En lien avec le PER et les Plans d'étude cadre pour l'enseignement de culture générale, maturité et maturité professionnelle.
Disciplines concernées
- Histoire
- Arts visuels
- Français
Age conseillé dès 8 ans
Portrait-Galerie
Was haben Voltaire, Jacques Necker, Joseph Bonaparte und Katharine McCormick gemeinsam? All diese Persönlichkeiten wohnten oder weilten einst im Château de Prangins. Die Portrait-Galerie, die neue Dauerausstellung des Château de Prangins – Schweizerisches Nationalmuseum, erweckt diese Stimmen aus der Vergangenheit ab dem 16. Juni 2023 wieder zum Leben, in einer interaktiven und immersiven Ausstellung im grossen Gang im ersten Stock. Die Vernissage findet am Donnerstag, 15. Juni, ab 18.30 Uhr statt und ist kostenlos.
«Guten Tag. Haben Sie mich erkannt? Falls nicht, stelle ich mich gerne vor: François-Marie Arouet, bekannter unter dem Namen Voltaire – Schriftsteller und Philosoph. Treten Sie doch ans Fenster oder setzen Sie sich auf diesen gemütlichen Sessel, dann erkläre ich Ihnen, was ich hier im Château de Prangins mache.» Aus einem Sessel, einem Telefon oder von hinter einer Türe in der langen Galerie des Schlosses erklingt plötzlich eine Stimme. Es ist diejenige einer bekannten Persönlichkeit, die einst für eine mehr oder weniger lange Zeit auf Schloss Prangins verweilte. Sie erzählt ihre Geschichte oder Anekdoten aus ihrem Leben … Eine Einladung, sich hinzusetzen, eine Schublade oder eine Türe zu öffnen und sich in die Vergangenheit zurückversetzen zu lassen.
Die Portrait-Galerie ist eine interaktive Inszenierung, eine immersive Ausstellung, in der die Besucherinnen und Besucher anhand von Begegnungen und von der eigenen Neugier geleiteten Entdeckungen Bruchstücke der Geschichte vom 18. Jahrhundert bis heute erleben können. Ähnlich also wie diejenigen, die diesen langen Gang in der Vergangenheit nutzten, um sich die Beine zu vertreten. «Ursprünglich diente die Galerie eines Schlosses dazu, einzelne Gebäudeflügel miteinander zu verbinden», erklärt Helen Bieri Thomson, Geschäftsführerin des Museums und Kuratorin der Ausstellung. «Sie war ein Durchgangsort, aber auch ein Ort, an dem man bei schlechtem Wetter, wenn man nicht nach draussen gehen konnte, ein paar Schritte gehen und sich ein bisschen Bewegung verschaffen konnte. Und weil hier wirklich alle vorbeikamen, hängte man an diesem Ort wichtige Gemälde, häufig Familienportraits, auf.»
Die Portrait-Galerie nimmt all diese Elemente neu auf. An den Wänden hängen Bilder. Ihnen gegenüber stehen schwarze, fast unwirklich und gespenstisch anmutende Möbel. Hier begegnen die Besucherinnen und Besucher dem griesgrämigen Voltaire, der sich über die Kälte beklagt. Sie lernen die Biologin und Philanthropin Katharine McCormick kennen und erfahren von ihrem Kampf für die Frauen, insbesondere für deren Recht, selbst über ihren Körper zu bestimmen, in dessen Rahmen sie die Forschung rund um die Verhütungspille aktiv mitfinanzierte. Hinter einer Türe hören sie das Flüstern von Joseph Bonaparte, bereit, das Schloss jederzeit fluchtartig zu verlassen. Auch Jacques Necker, den Generaldirektor der Finanzen von Louis XVI., trifft man hier an. Seine Büste und eines seiner Kleider ergänzen das Bild. Etwas weiter hinten erzählt William Beckford, Ende des 18. Jahrhunderts der reichste junge Mann Englands, von seinen Eskapaden. Bernie Cornfeld, der letzte Besitzer des Gebäudes nur wenige Monate vor seinem spektakulären Bankrott, vertraut sich dem Publikum ebenfalls an. Eine kindliche Stimme in der Nähe des Theaters? Ja genau, es handelt sich um den jungen Charles-Jules Guiguer, der letzte Baron Guiguer von Prangins. Und schliesslich entdecken die Besucherinnen und Besucher das Institut Morave, das ehemalige Knabeninternat auf Schloss Prangins, und sie erfahren, wie der Ort in der jüngeren Zeit zum Schweizerischen Nationalmuseum wurde.
Bilder
Tatiana Oberson
Leiterin Kommunikation, Marketing und Fundraising
- Gesamtleitung Schweizerisches Nationalmuseum: Denise Tonella
- Leitung Schweizerisches Nationalmuseum – Château de Prangins: Helen Bieri Thomson
- Projektleitung und Kuratorium: Helen Bieri Thomson
- Co-Kuratoren-Kuratorinnen: Barbara Bühlmann, Matthieu Péry, Ludivine Proserpi
- Wissenschaftliche Beratung: Leila Bouanani, Lionel Gauthier, Marc-Henri Jordan, Dave Lüthi, Ursula Zeller
- Szenografie: atelier oï: Patrick Reymond, Ilinka Najdenovska-Bogoeva
- Grafik (Ausstellung): atelier oï: Anna Badina
- Interactive Media Design: Mathieu Rivier, Joëlle Aeschlimann, Pauline Saglio, Sébastien Matos, Gianni Camporota
- Ausstellungsmobiliar: Stand Concept: Philippe Zürcher, L'Atelier: Joël Barret, Seigneur Décoration: Gilles Petermann, Stahl und Schweiss: Christian Alder, Geiser Rahmen AG, Metall Werk AGJ. Bodenmann SA, Ballenegger SA, Rachet SA L’Atelier
- Malerarbeiten: De Cagna, Nigro & Fils Peinture, Stand Concept
- Druckarbeiten: Meylan publicité et signalétique
- Übersetzungen: Claudia Grosdidier, Alessia Schiavon, Geoffrey Spearing
- Technik: Philippe Humm (dir.), André Schärer
- Kommunikation und marketing: Tatiana Oberson (dir.), Sylvie Nickbarte
- Grafik (Kommunikation): L’Atelier de mon Père
- Kulturvermittlung und Veranstaltungen: Marie-Dominique de Preter (dir.), Ana Vulić, Céline Allard, Ines Berthold, Sylvie Gobbo, Susanna Hurschler, Debra Kinson, Hester Macdonald, Sylvie Nickbarte, Nathalie Pellissier, Matthieu Péry, Ludivine Proserpi, Heidi Rasmussen, Stéphane Repas Mendes, Geneviève Suillot, Anne-Capucine Vernain, Laura Weber, Madeleine Wüthrich, Valérie Zanani, Farès Zemzemi
- Administration und Finanzen: Odile Rigolet (dir.), Jacqueline Naepflin Karlen
- Empfangsdienst: Véronique Laurent Kandem, Elisa Ottiger, Anita Rachetta Bays
- IT/Web: René Vogel (dir.), Ulrich Heiniger, Danilo Rüttimann
- Medienstationen: René Vogel (dir.), Alex Baur, Thomas, Bucher, Ella Fournel (stagiaire), Ulrich Heiniger, Pasquale Pollastro
- Fotografie: Jörg Brandt, Zvonimir Pisonić, Felix Jungo
- Objektmanagement: Laurine Poncet, David von Arx
- Bildarchiv: Fabian Müller, Andrea Kunz
- Leihwesen: Laura Mosimann, Samira Tanner, Claudio Stefanutto
- Konservatorische Leitung: Gaby Petrak, Véronique Mathieu
- Konservierung und Objektmontagen: Véronique Mathieu, Gaby Petrak, Natalie Ellwanger, Franziska Snape, Ulrike Rothenhäusler, Sarah Longree, Tino Zagermann, Iona Leroy, Nikkibarla Calonder, Milan Tomic, Marie Nusser (stagiaire), Lukas Schaad (stagiaire), Atelier Thomas Imfeld Véronique Mathieu et Ulrike Rothenhäusler (dir.), Anna Jurt, Iona Leroy, Sarah Longrée, Charlotte Maier, Jürg Mathys, Gaby Petrak, Tino Zagermann
- Logistik und Objektmontagen: David Blazquez (dir.), Christian Affentranger, Simon D’Hollosy, Markus Scherer, Reto Hegetschweiler
Dank
Für die Hilfe bei unserer Forschung, die gewährte finanzielle Unterstützung und die fruchtbaren Partnerschaften danken wir den folgenden Institutionen und Einzelpersonen herzlich:
- Partner: Théâtre de Carouge: Jean Liermier (dir.), COFOP (Centre d'orientation et de formation professionnelle): Pascal Pittet
- Mäzenat: Hirzel Stiftung, Loterie Romande, Fondation Ernst Göhner, Association des Amis du Château de Prangins, Fondation Goblet
- Institutionen: Archives de la construction moderne: Salvatore Aprea, Joëlle Neuenschwander Feihl, Barbara Galimberti, Archives de la Ville d'Yverdon-les-Bains: Catherine Guanzini, Archives cantonales vaudoises: Delphine Friedmann et Raphaël Berthoud, Bibliothèque communale et scolaire de Gland: Aurélie Masson, Château de Versailles: Corinne Thépaut-Cabasset, Hida Sangyo Co., Pharmacie du Marché, Aubonne: Linda Cretegny et Solange Barbey, RTS: Delphine Zimmermann, UNIRIS (UNIL): Gérard Bagnoud et Sacha Auderset, Zentralbibliothek: Dr. Jochen Hesse et Barbara Dieterich, Pro Infirmis Fribourg
- Einzelpersonen: Léonard Burnand, Philip Grand d'Hauteville, Béatrice Lovis, Olga Rapin-Held, Olivier Rapin, David Stieber, Stuart Symons, Anne Tainton